Leibarbeit

Leibarbeit

"Es gibt zweierlei Leiden: Das Leiden an der Funktionsuntüchtigkeit gegenüber der Welt und das Leiden am Nicht-eins-sein-können mit sich selbst,
d.h. nicht ganz der/die sein können, der/die man eigentlich ist."
(Karlfried Graf Dürckheim, Entwickler der Leibarbeit) 

Der Begriff der Leibarbeit wird von den meisten Menschen mit einer gewissen Irritation aufgenommen. Leib wird meist als antiquiertes Synonym für Körper gedeutet, also demnach eine Art von Körperarbeit? Ja und Nein. 
Karlfried Graf Dürkheim unterschied den „Körper, den wir haben“ vom „Leib, der wir sind“. Der Leib umfasst somit den Körper, geht aber über ihn hinaus. Man könnte es vielleicht als die Einheit von Körper, Psyche und Bewusstsein ausdrücken, so wie es in der alten Bedeutung des Wortes Leib (= Leben) verankert ist.  In der Leibarbeit lenken wir die Aufmerksamkeit auf das innerste Wesen des Menschen, und dieses Wesen spricht in der Leibarbeit zum Behandler. In der absichtslosen Begegnung kann es sich in seiner Gesamtheit angesprochen fühlen und seine Wünsche äußern um „so zu werden wie [es] gemeint ist“. 
Konkret sieht die Behandlung dann oft wie eine körperliche Berührung aus, es kann aber auch eine geistige oder emotionale Berührung stattfinden, zum Beispiel durch Sitzen neben dem Patienten oder auch durch Singen. In jedem Fall stellt sich die erleichternde Erkenntnis ein, dass alles sein darf. Und diese Erfahrung birgt die immense Chance tiefgreifenden Wandels auf allen Ebenen des Seins.

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